Mein Workflow in Lightroom - Teil 1
Teil 1: Import und aussortieren der Fotos in Lightroom
Teil 2: RAW-Entwicklung
Nach einem erfolgreichen Fototag kommt man mit unzähligen Bildern nach Hause. Bei den heutigen modernen Systemkameras sind das bei elektronischem Verschluss schnell max. 20-30 Bilder/s und mit dem mechanischen Verschluss häufig sogar max. 12-15 Bilder/s. Da kommen schnell mehrere hunderte, wenn nicht sogar tausende Fotos an einem Tag zusammen. Jetzt geht es ans Begutachten und Aussortieren. Viel Spaß!
Es gibt viele verschiedene Vorgehensweisen. Mein Weg sieht folgendermaßen aus:
- Importieren in Lightroom
- Vergleichen und Auswählen
- Bewerten der Fotos
- Kopieren der höchstbewerteten Fotos in eine Sammlung
1. Importieren in Lightroom
Im Bibliotheksmodul von Lightroom über "Importieren..." öffnet sich der Importdialog. Unter Quelle wähle ich meine Speicherkarte und in der Mitte werden mir alle Fotos in Miniaturansicht angezeigt. Alle Fotos sind bereits markiert. Bei der ersten Durchsicht entferne ich die Häkchen bei den offensichtlich misslungenen Fotos. Somit spare ich Zeit und Speicherplatz auf der Festplatte. Die verbliebenden Fotos werden nun in den Lightroomkatalog importiert und automatisch in den endgültigen Ordner auf der Festplatte kopiert und dabei umbenannt.
Man kann sich auch auf der Festplatte eine eigene Verzeichnisstruktur anlegen und die Fotos entsprechend dort speichern. Dann werden sie nur dem Katalog von LrC hinzugefügt und verbleiben an Ort und Stelle, wo man sie abgelegt hat.
LrC arbeitet Datenbank basiert, d.h. die Fotos werden in einer Katalogdatei referenziert. Die Bearbeitung der Fotos erfolgt non-destruktiv. Es werden niemals die Originalfotos bearbeitet, sondern alle Bearbeitungsschritte werden in einer speziellen Filialdatei (.xmp) oder im Katalog, je nach Voreinstellung, gespeichert. Schaut man sich die Fotos mit einem anderen Programm an, sieht man keine Bearbeitungsschritte, außer, man hat die Arbeitsschritte in der Filialdatei mit abgespeichert.
Löscht man Fotos in LrC, werden diese nur aus dem Katalog entfernt und LrC weiß nicht mehr wo sie sind. Erst nach einem Reimport sind sie wieder sichtbar. Ausnahme: Man hat beim Löschvorgang angegeben, dass sie vom Datenträger gelöscht werden sollen. Dann sind sie auch physikalisch fort.
Nun aber zu meiner Vorgehensweise:
Ich lasse LrC meine Fotos in ein spezielles Verzeichnis auf der Festplatte kopieren (siehe oben rechts). Außerdem veranlasse ich LrC jeweils einen neuen Ordner dort anzulegen, der nach dem Datum der Fotos erstellt wird (siehe unten rechts - "Ziel").
Zusätzlich bekommen meine Fotos einen neuen Namen: Mein Kürzel gefolgt von Jahr-Monat-Tag und einer 5-stelligen Bildnummer (z.B.IST_20220819_00312). Gleichzeitig wird die Bilderweiterung z.B. CR3 für Canons neuestes RAW-Format beibehalten. Dies Angaben werden unter Dateiumbenennung festgelegt.
Unter Dateiverwaltung habe ich bei "Vorschauen erstellen" - Eingebettete und Filialdateien eingestellt. Hier sind auch andere Auswahlen möglich. Was bedeutet das genau?
Kleiner Exkurs: Die Ansicht des Fotos auf dem Kameradisplay entspricht immer dem von der Kamera erzeugten jpg. Auch wenn man nur das RAW-Format in der Kamera eingstellt hat, wird eine komprimierte jpg-Version mit eingebettet.
Lightroom nutzt mit dieser Einstellung genau das eingebettete jpg-Format und zeigt in der Miniaturdarstellung dies mit einem li/re Pfeil-Symbol an und bei einer Vergrößerung erscheint unten rechts "Eingebettete Vorschau". Ich habe festgestellt, dass das eingebettete jpg meiner Canon-Kamera für eine 100%-Ansicht zur vergleichenden Schärfekontrolle völlig ausreicht. Durch das eingebettete jpg-Format erfolgt die Übernahme der Fotos in LrC viel schneller, da keine neuen Vorschauen erstellt/gerendert werden müssen.
Für die RAW-Entwicklung lasse ich LrC dann Standardvorschauen in hoher Qualität des RAW-Bildes erstellen.
Eine hervorragende Erklärung zu den verschiedenen Vorschauen und wann du welche anwenden solltest, erhälts du hier!
2. Vergleichen und Auswählen
- Rasteransicht: Zunächst überfliege ich in der Rasteransicht meine Fotos. Völlig unscharfe Fotos, Tiere mit abgeschnittenen Körperteilen, "leere" Fotos - z.B, bei Vögeln im Flug wurde das Motiv verloren usw. werden bereits in der Miniaturansicht mit dem Tastaturkürzel (X) als abgelehnt gekennzeichnet und später gelöscht. Will ich bei dieser Arbeit die abgelehnten Fotos nicht mehr sehen, kann ich sie ausblenden lassen. Das funktioniert aber nur zuverlässig in der Rasteransicht. Bei der Vergleichansicht muss ich diese Funktion wieder ausschalten, sonst kommt es zu verwirrenden anzeigen!
Abgelehnte Fotos in der Rasteransicht nicht mehr anzeigen! Siehe hier!
- Bildschirm "aufräumen": Mit der TABULATUR-Taste lasse ich die seitlichen Bedienfelder verschwinden und blende unten am Bildrand mit F6 den Filmstreifen ein. Jetzt habe ich sehr viel Platz für die Vergleichsansicht und kann mich voll auf die eingeblendeten Fotos konzentrieren.
- Vergleichsansicht: Im Filmstreife markiere ich das 1.Foto und wechsel dann mit dem Tastaturkürzel (C) zur Vergleichsansicht. Lightroom wählt automatisch das nächste Foto und zeigt es rechts an. Das linke Foto ist die Auswahl (Für mich steht hier immer das Foto, das mir am besten gefällt!). Rechts erscheint der Kandidat, dass nächste Foto. Jetzt markiere ich mit der Maus das rechte Foto. Mit der Pfeiltaste kann ich jetzt schnell das nächste Foto hervorholen und es genau anschauen. Fotos die ich nicht mehr haben möchte, werden dann einfach mit (X) abgelehnt und es geht zum nächsten Foto usw.
Nach dieser exakten Durchsicht lasse ich mir in der Rasteransicht nur die nicht abgelehnten Fotos anzeigen. Schaue mir die einzelnen Bilder vergrößert an und beurteile sie nun mit Sternchen. Fällt mir dabei ein Foto auf, was nach der Komposition nicht passt oder doch unschärfer ist als bei der ersten Durchsicht, so kann ich es hier noch ablehnen.
Teil 1: Import und aussortieren der Fotos in Lightroom
Teil 2: RAW-Entwicklung
Es gibt viele verschiedene Vorgehensweisen. Mein Weg sieht folgendermaßen aus:
- Importieren in Lightroom
- Vergleichen und Auswählen
- Bewerten der Fotos
- Kopieren der höchstbewerteten Fotos in eine Sammlung
Im Bibliotheksmodul von Lightroom über "Importieren..." öffnet sich der Importdialog. Unter Quelle wähle ich meine Speicherkarte und in der Mitte werden mir alle Fotos in Miniaturansicht angezeigt. Alle Fotos sind bereits markiert. Bei der ersten Durchsicht entferne ich die Häkchen bei den offensichtlich misslungenen Fotos. Somit spare ich Zeit und Speicherplatz auf der Festplatte. Die verbliebenden Fotos werden nun in den Lightroomkatalog importiert und automatisch in den endgültigen Ordner auf der Festplatte kopiert und dabei umbenannt.
Man kann sich auch auf der Festplatte eine eigene Verzeichnisstruktur anlegen und die Fotos entsprechend dort speichern. Dann werden sie nur dem Katalog von LrC hinzugefügt und verbleiben an Ort und Stelle, wo man sie abgelegt hat.
LrC arbeitet Datenbank basiert, d.h. die Fotos werden in einer Katalogdatei referenziert. Die Bearbeitung der Fotos erfolgt non-destruktiv. Es werden niemals die Originalfotos bearbeitet, sondern alle Bearbeitungsschritte werden in einer speziellen Filialdatei (.xmp) oder im Katalog, je nach Voreinstellung, gespeichert. Schaut man sich die Fotos mit einem anderen Programm an, sieht man keine Bearbeitungsschritte, außer, man hat die Arbeitsschritte in der Filialdatei mit abgespeichert.
Löscht man Fotos in LrC, werden diese nur aus dem Katalog entfernt und LrC weiß nicht mehr wo sie sind. Erst nach einem Reimport sind sie wieder sichtbar. Ausnahme: Man hat beim Löschvorgang angegeben, dass sie vom Datenträger gelöscht werden sollen. Dann sind sie auch physikalisch fort.
Nun aber zu meiner Vorgehensweise:
Ich lasse LrC meine Fotos in ein spezielles Verzeichnis auf der Festplatte kopieren (siehe oben rechts). Außerdem veranlasse ich LrC jeweils einen neuen Ordner dort anzulegen, der nach dem Datum der Fotos erstellt wird (siehe unten rechts - "Ziel").
Zusätzlich bekommen meine Fotos einen neuen Namen: Mein Kürzel gefolgt von Jahr-Monat-Tag und einer 5-stelligen Bildnummer (z.B.IST_20220819_00312). Gleichzeitig wird die Bilderweiterung z.B. CR3 für Canons neuestes RAW-Format beibehalten. Dies Angaben werden unter Dateiumbenennung festgelegt.
Unter Dateiverwaltung habe ich bei "Vorschauen erstellen" - Eingebettete und Filialdateien eingestellt. Hier sind auch andere Auswahlen möglich. Was bedeutet das genau?
Kleiner Exkurs: Die Ansicht des Fotos auf dem Kameradisplay entspricht immer dem von der Kamera erzeugten jpg. Auch wenn man nur das RAW-Format in der Kamera eingstellt hat, wird eine komprimierte jpg-Version mit eingebettet.
Lightroom nutzt mit dieser Einstellung genau das eingebettete jpg-Format und zeigt in der Miniaturdarstellung dies mit einem li/re Pfeil-Symbol an und bei einer Vergrößerung erscheint unten rechts "Eingebettete Vorschau". Ich habe festgestellt, dass das eingebettete jpg meiner Canon-Kamera für eine 100%-Ansicht zur vergleichenden Schärfekontrolle völlig ausreicht. Durch das eingebettete jpg-Format erfolgt die Übernahme der Fotos in LrC viel schneller, da keine neuen Vorschauen erstellt/gerendert werden müssen.
Für die RAW-Entwicklung lasse ich LrC dann Standardvorschauen in hoher Qualität des RAW-Bildes erstellen.
Eine hervorragende Erklärung zu den verschiedenen Vorschauen und wann du welche anwenden solltest, erhälts du hier!
2. Vergleichen und Auswählen
- Rasteransicht: Zunächst überfliege ich in der Rasteransicht meine Fotos. Völlig unscharfe Fotos, Tiere mit abgeschnittenen Körperteilen, "leere" Fotos - z.B, bei Vögeln im Flug wurde das Motiv verloren usw. werden bereits in der Miniaturansicht mit dem Tastaturkürzel (X) als abgelehnt gekennzeichnet und später gelöscht. Will ich bei dieser Arbeit die abgelehnten Fotos nicht mehr sehen, kann ich sie ausblenden lassen. Das funktioniert aber nur zuverlässig in der Rasteransicht. Bei der Vergleichansicht muss ich diese Funktion wieder ausschalten, sonst kommt es zu verwirrenden anzeigen!
Abgelehnte Fotos in der Rasteransicht nicht mehr anzeigen! Siehe hier!
- Bildschirm "aufräumen": Mit der TABULATUR-Taste lasse ich die seitlichen Bedienfelder verschwinden und blende unten am Bildrand mit F6 den Filmstreifen ein. Jetzt habe ich sehr viel Platz für die Vergleichsansicht und kann mich voll auf die eingeblendeten Fotos konzentrieren.
- Vergleichsansicht: Im Filmstreife markiere ich das 1.Foto und wechsel dann mit dem Tastaturkürzel (C) zur Vergleichsansicht. Lightroom wählt automatisch das nächste Foto und zeigt es rechts an. Das linke Foto ist die Auswahl (Für mich steht hier immer das Foto, das mir am besten gefällt!). Rechts erscheint der Kandidat, dass nächste Foto. Jetzt markiere ich mit der Maus das rechte Foto. Mit der Pfeiltaste kann ich jetzt schnell das nächste Foto hervorholen und es genau anschauen. Fotos die ich nicht mehr haben möchte, werden dann einfach mit (X) abgelehnt und es geht zum nächsten Foto usw.
Nach dieser exakten Durchsicht lasse ich mir in der Rasteransicht nur die nicht abgelehnten Fotos anzeigen. Schaue mir die einzelnen Bilder vergrößert an und beurteile sie nun mit Sternchen. Fällt mir dabei ein Foto auf, was nach der Komposition nicht passt oder doch unschärfer ist als bei der ersten Durchsicht, so kann ich es hier noch ablehnen.